Ich bin davon überzeugt, dass du, wenn du mit deinem Kind rechnen übst, nur das Beste für dein Kind willst. Dennoch machen viele Eltern beim Üben leider oft einen oder mehrere der folgenden Fehler.
Da diese Fehler dich und dein Kind viel Zeit und Energie kosten und dein Kind nicht weiterbringen, solltest du diese Fehler also besser vermeiden.
Rechnen üben – aber bitte nicht so
1. Aufgaben stupide auswendig lernen
Wenn sich dein Kind die Aufgaben des kleinen EinsPlusEins oder des kleinen EinMalEins einfach nicht merken kann, dann denkst du wahrscheinlich, dass es am Besten ist, diese einfach stur auswendig zu lernen. Dies funktioniert bei Vokabeln schließlich auch.
Doch um Mathe zu begreifen, braucht dein Kind mentale Vorstellungsbilder. Vor dem stupiden Auswendiglernen muss dein Kind die Aufgaben und insbesondere die Zusammenhänge zwischen verschiedenen Aufgaben verstehen und nachvollziehen können.
Beim Auswendiglernen lernt dein Kind lauter einzelne Fakten. Es lernt eine Aufgabe und die dazugehörige Lösung. Dann die nächste Aufgabe mit Lösung usw.. Abgesehen davon, dass dieses Vorgehen, wenn überhaupt, nur im kleinen Zahlenraum mit wenigen Aufgaben machbar ist, benötigt dein Kind für das einsichtige Rechnen mit geeigneten Rechenstrategien, eine Einsicht in die Verknüpfungen der Aufgaben.
Es reicht nicht nur zu wissen, dass 3+3= 6 und 3+4=7. Dein Kind muss auch wissen, dass das Ergebnis 3+4 um genau eins größer ist, als das von 3+3, weil 4 um 1 größer ist als drei.
Deshalb rate ich davon ab, die Aufgaben lediglich stupide auswendig zu lernen.
2. Aufgaben üben, die dein Kind noch nicht kann
Bei meiner Arbeit als Lerntherapeutin berichten mir viele Eltern davon, wie oft sie mit ihrem Kind das Rechnen üben. Denn als Eltern bekommt ihr in der Regel genau das von der Schule zu hören. Ihr sollt die Aufgaben einfach mehr mit eurem Kind üben. Euer Kind braucht eben einfach länger, bis es die Aufgaben lernt.
Leider gelangt ihr so ganz schnell in einen Teufelskreis. Für dein Kind ist es zum Einen sicher sehr frustrierend immer wieder mit seinen Rechenproblemen konfrontiert zu werden. Auch du möchtest schließlich nicht ständig etwas üben müssen, das du eigentlich noch nicht kannst.
Zum Anderen kann dein Kind keine Fortschritte machen, wenn ihm das notwendige mathematische Grundwissen fehlt. Dein Kind braucht vermutlich in einem ersten Schritt Übungen um die mathematischen Grundlagen zu festigen. Wenn diese Grundlagen gesichert sind, dann benötigt es geeignete Rechenstrategien zum Lösen verschiedener Aufgaben. Diese notwendigen Rechenstrategien muss dein Kind mit gezielter Unterstützung erarbeiten. Sogenannte “Rechentricks” können deinem Kind sonst nicht helfen.
3. Übungsmarathon vor Tests oder Lernzielkontrollen
Viele Eltern üben bereits in den ersten Klassen stundenlang auf sogenannte Lernzielkontrollen. Das ist sowohl für dich als Elternteil, wie auch für dein Kind super ermüdend. Außerdem ist oft fragwürdig, ob dein Kind bei der Lernzielkontrolle dadurch wirklich besser abschneiden wird.
Im Gegensatz dazu ist es viel effektiver, regelmäßig – also ganz kontinuierlich – kleine Übungseinheiten in euren Alltag einzuplanen. Unabhängig davon, ob ein Test ansteht oder nicht. Wir wissen aus der Gedächtnisforschung, dass Lerninhalte dann am besten im Langzeitgedächtnis gespeichert werden, wenn sie über mehrere Monate hinweg kontinuierlich wiederholt werden.
Hör also auf, ewige Übungsmarathons vor Lernzielkontrollen anzusetzen und plane dafür regelmäßige, kurze Übungssequenzen.
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