Wichtige Grundsteine für den Matheunterricht in der Grundschule werden bereits in der frühen Kindheit und somit lange vor dem Schuleintritt gelegt. Zu diesem Zeitpunkt beginnt sich das Zahlverständnis zu entwickeln. Dieses differenziert sich im Laufe der Schulzeit immer weiter aus.

In diesem Artikel lernst du die für das Rechnen zentralen Zahlaspekte kennen. Du erfährst, wie sich der Zahlbegriff nach und nach bei deinem Kind erweitert. Am Ende des Artikels erkläre ich, warum das Zahlverständnis zentral für den späteren Mathematikunterricht ist.

Zahlverständnis-Zahlenverständnis - Dyskalkulietipps

So entwickelt sich das Zahlverständnis bei deinem Kind

Zahlen haben mehrere Gesichter. In Hinblick auf das Rechnen sind drei Zahlvorstellungen von zentraler Bedeutung.  

1. Dein Kind lernt die Zahlwortreihe

In der Regel beginnen Kinder im Alter von 2 bis 3 Jahren mit dem Zählen. Dabei verwenden sie die Zahlwortreihe zunächst ähnlich wie einen auswendig gelernten Reim. Erst nach und nach nutzen sie die Zahlwortreihe zum Abzählen von Gegenständen.  Wenn ein Kind Zahlen in Form der Zahlwortreihe nutzt, erwirbt es fachsprachlich den ordinalen Zahlbegriff. 

2. Dein Kind kann einer Menge eine Zahl zuordnen

Wenn dein Kind Zahlen nicht nur zum Aufsagen der Zahlwortreihe verwendet, sondern als Symbol für die Anzahl der Elemente einer Menge betrachtet, dann hat es fachsprachlich das kardinale Zahlverständnis erworben. Der kardinale Zahlbegriff entwickelt sich nach dem ordinalen Zahlbegriff.

3. Dein Kind setzt Mengen zueinander in Beziehung

Dies ist eine zentrale Grundvoraussetzung für das Rechnen. Wenn dein Kind beispielsweise weiß, dass 5 zwei mehr sind als drei oder dass in der 6 drei und drei enthalten sind, dann erwirbt es in der Fachsprache den relationalen Zahlbegriff. Dein Kind kann dann Mengen in Teilmengen gliedern. 

Dieses tiefergehende Zahlverständnis beginnen Kinder im Vorschulalter zu erwerben und im Anfangsunterricht der Grundschule weiter zu entwickeln.

Weshalb ist das Zahlverständnis so wichtig?

Wie du sehen kannst, benötigt dein Kind zum Rechnen ein umfassendes und ausdifferenziertes Zahlverständnis. Leider wird heute im gängigen Mathematikanfangsunterricht diesem grundlegenden Zahlverständnis viel zu wenig Beachtung geschenkt. Es wird in der ersten Klasse als weitestgehend erworben voraus gesetzt. Deshalb wird häufig zu schnell zum Rechnen übergegangen, ohne dass alle Erstklässler ausreichend Gelegenheit hatten, ihren Zahlbegriff zu sichern.

Wenn ein Kind aber einer Zahl gedanklich keine feste Menge zuordnen kann, wird es Probleme haben, beim Plusrechnen mentale Bilder im Kopf abzuspeichern. Es kann sich nicht vorstellen, wie zu einer Ausgangsmenge eine Teilmenge hinzukommt und diese eine Gesamtmenge ergeben.

Rechenschwache Kinder haben sehr häufig das Problem, dass sie sich Zahlen nur einseitig als fortlaufende Zahlenreihe vorstellen. Auf Grund dieser Vorstellung bleibt ihnen beim Plus- und Minusrechnen lediglich die Möglichkeit, die Zahlwortreihe weiter, bzw. rückwärts zu zählen. Sie haben den kardinalen Zahlbegriff noch nicht so sicher erworben, dass sie sich feste mentale Bilder in Form von Mengen zu Zahlen vorstellen. Auch der relationale Zahlbegriff, welcher das flexible Rechnen und beispielsweise das Verständnis von Tauschaufgaben ermöglicht, ist noch nicht genügend ausgeprägt.

Verschiedene Untersuchungen haben aufgezeigt, dass Kinder mit Rechenschwierigkeiten in der Grundschule und sogar in der weiterführenden Schule Probleme im grundlegenden Zahlverständnis haben.

Wenn dein Kind hier ebenfalls Schwierigkeiten hat, braucht es Übungsangebote, mit denen es seinen Zahlbegriff erweitern kann. Nur so erwirbt es die notwendigen Grundlagen für das weitere Rechnen.

 

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