In der zweiten Klasse wird im Zahlenraum bis 100 gerechnet. Oft werden Matheprobleme bzw. Rechenschwierigkeiten beim Rechnen bis 100 offensichtlich. Während es auch den schwächeren Rechnern im kleinen Zahlenraum bis 20 meist noch gelingt, die Matheaufgaben zu lösen, versagen ihre Strategien oft beim Rechnen im Zahlenraum 100.

Dies bedeutet jedoch nicht, dass dein Kind plötzlich mit den größeren Zahlen nicht mehr rechnen kann. Vielmehr fehlen deinem Kind sehr wahrscheinlich wichtige mathematische Grundlagen und Strategien, um diese beim Rechnen bis 100 adäquat anwenden zu können.

  

Probleme beim Rechnen bis 100

Insbesondere Kinder mit Rechenschwierigkeiten lösen Plus- und Minusaufgaben meist zählend. Mit dieser Strategie kann dein Kind alle Aufgaben bis 20 “ausrechnen”. Im Zahlenraum 100 stellt diese Strategie dein Kind allerdings vor immer größere Herausforderungen, wenn es beispielsweise 37 zu einer Zahl addieren oder von einer Zahl abziehen muss. Deshalb benötigt dein Kind nun andere Strategien, mit deren Hilfe es die Aufgaben lösen kann. 

Rechnen bis 100 – Grundlagen sichern

1. Übe mit deinem Kind das Zählen bis 100

Dein Kind muss im Zahlenraum 100 sicher vorwärts und rückwärts zählen können. Es sollte beim Zählen auch in 2er, 5er und 10er Schritten springen können.

Mit dieser Kompetenz soll dein Kind zwar keine Aufgaben ausrechnen, dennoch braucht dein Kind für ein gesichertes Verständnis vom Zahlenraum 100 zunächst eine gefestigte Zahlwortreihe. Das Erlernen der Zahlwortreihe stellt den ersten Schritt für ein differenziertes Zahlverständnis dar.

Oft wird in der Förderung geraten, mit den Kindern nicht extra das Zählen zu üben. Aus meiner praktischen Arbeit weiß ich aber, dass viele Schüler im ersten Halbjahr der zweiten Klasse noch nicht sicher zählen können. Besonders wenn sie bei einer beliebigen Zahl beginnen und dann über den nächsten Zehner zählen, bereitet ihnen dies Schwierigkeiten.

 

Rechnen bis 100

2. Beim Rechnen bis 100 benötigt dein Kind ein Verständnis für Zehner und Einer

Viele Strategien beim Rechnen im Zahlenraum 100, wie beispielsweise kleine/große Aufgaben (3+5, 43+5) setzen das Verständnis für unser dekadisches System voraus. Das bedeutet, dass dein Kind verstehen muss, dass jeweils 10 Einer zur nächst größeren Einheit, zu einem Zehner, zusammengefasst werden. Die Position der Ziffer in der Zahl bestimmt die Einheit. So stehen an letzter Stelle, also hinten, die Einer und davor die Zehner. Erst wenn dein Kind wirklich begriffen hat, was es mit den Stellenwerten auf sich hat, kann es kleine/große Aufgaben sinnhaft lösen. 

3. Fördere die Zahlvorstellung

Dein Kind braucht zu den Zahlen bis 100 ein mentales Vorstellungsbild. Es muss sich beispielsweise bildlich vorstellen können, aus wie vielen Zehnern und aus wie vielen Einern eine Zahl besteht. Auch beim Vergleich zweier Zahlen hilft deinem Kind diese Zahlvorstellung. Wenn dein Kind bei 53 beispielsweise automatisch an 5 Zehnerstangen und 3 Einer denkt und außerdem weiß, dass jede Zehnerstange für 10 Einer steht, dann ist ganz offensichtlich, dass 53 größer ist als 35.

Diese Zahlvorstellung kann dein Kind nur über den handelnden Umgang mit Material erwerben. 

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